Charterfeier am 11. Juni 2022

Am 11.Juni 2022 durften wir mit zahlreichen Gästen mit einem Jahr Verzögerung unsere Charterfeier begehen.

Charterfeier

Die Rede unseres Präsidenten Markus Ballhausen

Liebe Gäste, liebe Freundinnen und Freunde,
wir feiern heute die Gründung unseres Rotary Clubs Ennepe-Ruhr am 11.5.21 und die sogenannte Charter, also die Aufnahme unseres Clubs in die rotarische Weltgemeinschaft am 1.6.21. Wenn auch durch die Corona-Zeit verzögert, war es uns wichtig, dieses Ereignis an einem besonderen Abend mit uns wichtigen Freunden und Gästen noch einmal feierlich zu würdigen.
Ich freue mich sehr, dass die erste stellvertretende Bürgermeisterin von Ennepetal, Frau Anita Schöneberg, heute mit ihrem Gatten nach Gevelsberg gekommen ist und damit zum Ausdruck bringt, dass sie die Gründung eines Rotary Clubs in der Region Ennepe-Ruhr als etwas Besonderes empfindet. Vielen Dank für die Wertschätzung, Frau Schöneberg.
Natürlich haben wir uns auch über die Grußworte der stellvertretenden Bürgermeisterin von Gevelsberg, Frau Sonja Dehn, gefreut.
Leider musste sie uns nach dem Empfang verlassen.
Ich freue mich auch, dass unser Governor Thomas Meier-Vehring heute Abend hier ist, obwohl er vorhin in Kamen auch noch die Distriktkonferenz zu absolvieren hatte und sich seine Amtszeit dem Ende entgegenneigt. Bei seinem Besuch in unserem Club vor ein paar
Wochen hat er spontan gesagt: Da bin ich dabei.
Herzlich Willkommen auch noch einmal an die Präsidentin des Rotary Clubs Semper Apertus Germany , Anke Schewe, und die Präsidenten des Rotary Clubs Leerdam, Catrinus van Willigen, Rotaract Club Gevelsberg, Miguel Ordonez, und Lions Club Ennepe-Ruhr, Dr. Eberhard Bohm. Der Präsident des Rotary Club Gevelsberg,
Udo Stichling, konnte leider nur am Empfang teilnehmen.
Ich möchte den heutigen Abend gleich am Anfang als Anlass nehmen, mich persönlich und im Namen des Clubs ganz herzlich bei Anke Schewe zu bedanken. Anke Schewe hat uns als Lady Governor 2020/21 unseres Distriktes 1900 hervorragend begleitet sowie engagiert und weit über die Amtspflichten einer Lady Governor hinaus bei der Clubgründung unterstützt. Liebe Anke, ohne Dich hätten wir das alles nicht so gut hinbekommen.
Bedanken möchte ich mich natürlich auch bei den Organisatoren des heutigen Abends Beate und Georg Kamp, Gabi Gottschol-Baasner und
Rainer Schönlau. Vielen Dank für die Ideen, Vorbereitung und Organisation.
Ich begrüße Rebecca Junghans, die uns musikalisch durch den Abend begleiten wird. Herzlich Willkommen!
Dass ich nun einige Gäste besonders erwähnt habe, bedeutet nicht, dass uns alle anderen weniger wichtig sind. Wir freuen uns über jeden, der unserer Einladung gefolgt ist und sich die Zeit nimmt, die Clubgründung mit uns zu feiern.
Mit der Clubgründung haben sich die meisten Rotarier des ehemaligen RC Gevelsberg-Engelbert für eine Neuausrichtung entschieden. Unsere rotarische Historie reicht damit mehr als zehn Jahre zurück.
Damit verbindet uns Mitglieder und auch unsere Partnerinnen und Partner schon lange eines:
Die Idee und die Werte von Rotary, Freundschaft und viele gemeinsame Aktivitäten. Gegründet 1905 von Paul Harris, ist Rotary unter den Service-Clubs der älteste und einer der größten. In mehr als 200 Ländern sind insgesamt rund 1,2 Millionen Menschen Mitglied in über 36.000 Rotary Clubs. Deutschland kennt ca. 1.030 Rotary Clubs mit insgesamt 53.000 Rotarierinnen und Rotariern. Rotary bildet ein weltweit aktives, sozial engagiertes Netzwerk. Das Ziel von Rotary besteht darin, das Ideal des Dienens als Grundlage des Geschäfts- und Berufslebens zu fördern.
Der Leitspruch der Rotarier lautet:
Service above self, also selbstloses Dienen. Von den Mitgliedern werden persönliche Integrität, eine weltoffene Einstellung sowie die Bereit
schaft zu gemeinnützigem Engagement erwartet. Toleranz gegenüber allen Völkern, Religionen, Lebensweisen und demokratischen Parteien ist für Rotarier oberstes Gebot.
Den hohen rotarischen Ansprüchen folgt auch die 4-Fragen-Probe, nach der jeder Rotarier sein Verhalten ausrichten soll.
Die 4-Fragen-Probe wurde 1932 von Herbert J. Taylor aufgestellt. Er war von seinen Arbeitgebern vor die fast aussichtslose Aufgabe gestellt worden, das Unternehmen, für das er arbeitete, vor dem Bankrott zu retten. In dieser misslichen Lage stellte Herbert Taylor vier Fragen zusammen, mit deren Hilfe jeder Gedanke, jedes Wort und jede Tat geprüft wurde:
Ist es wahr? Ist es fair für alle Beteiligten? Wird es Freundschaft und guten Willen fördern? Wird es dem Wohl aller Beteiligten dienen?
Durch die konsequente Anwendung dieser vier Fragen gelang es ihm und seinen Mitarbeitern das Unternehmen zu sanieren und Achtung, Vertrauen und Freundschaft seiner Kunden und Konkurrenten wieder zu gewinnen.
Seither gilt die 4-Fragen-Probe für alle Rotarier als moralischer Leitfaden rund um die Welt. Sie ist ein Wegweiser zum richtigen Denken und Handeln und hilft Wahrheit, Gerechtigkeit, Freundschaft und Hilfsbereitschaft zu leben und zu fördern.
Die Kraft und die Möglichkeiten von Rotary zeigt z.B. das Programm PolioPlus mit dem Slogan „End Polio Now“, also der Kampf gegen die  Kinderlähmung. PolioPlus führte zu einem Rückgang der Infektionen um 99 Prozent. Nach jüngsten Schätzungen wird Rotary bis zur endgültigen Ausrottung des Virus mit Unterstützung der Bill & Melinda Gates Foundation 1,2 Milliarden US-Dollar aufgewendet haben, die unzähligen Arbeitsstunden der Millionen freiwilligen Helfer nicht mitgerechnet.

Neben den internationalen Hilfsprojekten sind es die Aktivitäten der einzelnen Clubs für solche Projekte – wie z.B. unseres Partnerclubs RC Leerdam für das Wasserprojekt Äthiopien -, aber auch das soziale Engagement in der eigenen Gemeinde, die Rotary sinn- und wertvoll machen.

Da wir heute auch Gäste eines Lions Clubs haben, möchte ich an dieser Stelle bei allem Brennen für Rotary erwähnen, dass es mit den Lions eine weitere riesige weltweite Service-Organisation gibt, die mit ihren Clubs viel Gutes für die Welt tut.
Auch wenn Rotary daran arbeitet, Lions in der weltweiten Mitgliederzahl zu überholen, soll dieser Wettstreit nicht bedeuten, dass die Ziele und Aktivitäten von Lions weniger hoch einzuschätzen sind. Gestern war gerade in der Westfalenpost zu lesen, dass der Lions Club Ennepe-Ruhr die Grundschule Am Strückerberg im Projekt „Mut tut gut“ unterstützt hat.

Ohne Ehrenamt, Freiwilligendienst und private Initiativen sähe unsere Weltgemeinschaft anders aus!
Rotary ist dabei im Wandel . Die Zeiten des angestaubten Images der elitären Altherren-Clubs sind lange vorbei, wenn auch in Teilen der Gesellschaft noch nicht ganz beseitigt. Die rotarische Welt ist bunt, vielfältig und offen geworden. Der Fokus liegt inzwischen vor allem auf einem: Spaß am sozialen Engagement. Rotary hat nach z.B. Friedensförderung, Krankheitsprävention und -behandlung und Elementarbildung Mitte 2020 Umwelt und Nachhaltigkeit als weiteren von jetzt sieben Schwerpunktbereichen aufgenommen und damit gezeigt, dass Rotary in Bewegung und zeitgemäß ist. ​
„Serve to change lives“, „Engagieren – Leben verändern“ , so heißt das Motto unseres indischen Weltpräsidenten Shekhar Mehta für dieses rotarische Jahr.

Aus dem Jahresmotto von Rotary International haben wir unser Clubmotto „Mitmachen und bewegen!“ abgeleitet. Aktiv sein mit Freundinnen und Freunden, mitge stalten, engagieren, sich bewegen, andere bewegen, etwas bewegen, ge meinsam bewegen, wir bewegen und verändern uns selbst und uns als Club: Rotary ist dadurch wertvoll und macht Sinn!

Wir haben im ersten Jahr bereits einiges davon umgesetzt: Die Tulpenpflanzaktion am Ennepebogen zum Weltpoliotag am 30.10.21 mit RC und RAC Gevelsberg, den Rotary Action Day am 21.5.22 mit einer Müllsammelaktion und der Verkaufsstand auf dem Schwelmer Trödelmarkt am 22.5.22 sind nur einige Beispiele. Am 25.6. steht endlich wieder unser großes traditionelles Charity Golfturnier an, bei dem wir wieder viel Geld für den guten Zweck einsammeln möchten, um unsere Projekte nachhaltig unterstützen zu können.

Wir sind schon auch stolz darauf, dass wir in den vergangenen Jahren mit einem vergleichsweise kleinen Club vor allem durch das Golfturnier, aber auch Verkaufsstände und weitere Aktionen mehr als 200 T€ generieren und für Unterstützungen in der Region einsetzen konnten wie z.B. Mut tut gut, MENTOR, Programm Klasse2000, Projekt RoBin Hud, Schulaktivi-täten zur Berufswahlförderung am Gymnasium, Theater- und Kinderzirkusprojekte, Gesundes Schulfrühstück an der Grundschule Vogelsang, Unterstützung der Hasencleverschule, Lehrbuchpakete für lüchtlingskinder, Elternhilfe für Kinder mit Rett-Syndrom und vieles mehr.
Aber auch internationale Unterstützungen für ShelterBox, Interplast und nicht zuletzt für das Wasserprojekt unseres Partnerclubs Leerdam in Äthiopien haben wir geleistet.

Wenn ich vorhin von einer Neuausrichtung gesprochen habe, gehört dazu zunächst ein neues Clublogo.
Es zeigt mit den symbolisierten Flüssen Ennepe und Ruhr den Bezug zu Region und Clubnamen, zum anderen steht es aber auch für Bewegung, Kraft, Schwung und trotz des nicht nur geraden Verlaufes eine gemeinsame Richtung.
Dazu gehören auch neue Meetingformen mit digitalen Teilnahmemöglichkeiten, das Restaurant HochZehn als neues Clublokal, in dem wir uns sehr gut aufgenommen fühlen, und vor allem das Leitbild, das wir für uns entwickelt haben:

Wir verstehen uns als einen von Freundschaft, Offenheit, Vielfältigkeit, sozialem Engagement und Innovationen geprägten Service-Club in der rotarischen Gemeinschaft.

Wir möchten unter Einhaltung der rotarischen Regeln spontan, flexibel und unkompliziert sein.
Persönliche Treffen mit Vorträgen und gemeinsame Veranstaltungen sind uns wichtig. Mit Hybrid-Meetings erweitern wir die Möglichkeiten der Teilnahme.
Mit aktuell 19 Mitgliedern streben wir zur Stärkung der Basis für unser Clubleben und soziales Engagement langfristig eine Vergrößerung unseres Clubs an. Besonderes Augenmerk richten wir auf die Gewinnung von jüngeren und weiblichen Mitgliedern.
Insbesondere durch lokale Projekte in der Gemeinde wollen wir unserer sozialen Verantwortung gerecht werden.
Unser Schwerpunkt ist die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen im Ennepe-Ruhr-Kreis.
Unsere seit Jahren geförderten Leuchtturmprojekte sind „Mut tut gut“ und MENTOR – Die Leselernhelfer in Gevelsberg und Ennepetal.
„Mut tut gut“, also das Programm zur Gewaltprävention und Stärkung von Sozialkompetenzen von Kindern in Kindergärten und ​ Grundschulen wie auch MENTOR mit der individuellen Lese-, Sprach- und Lernförderung für Schüler halten wir für sehr unterstützenswert. Insbesondere auch deswegen, weil mit Herrn Pitoll, Herrn Wortmann, Frau Schumacher, Frau Cappel, Herrn Heuer, Frau Bäcker und den vielen ehrenamtlichen Lesementoren Personen mit Herzblut und viel Engagement dahinter stehen, so dass die Unterstützung uns viel Freude bereitet.

Herr Pitoll wird uns nachher ein wenig zu „Mut tut gut“ berichten.
Die heute anwesenden Vertreter von MENTOR werden sicher gerne im Verlauf des Abends Auskunft zu ihrer Tätigkeit geben. Wichtig war uns auch ein internationaler Partnerclub. Mit dem RC Leerdam in den Niederlanden haben wir einen solchen Club gefunden, der hervorragend zu uns passt und unseren rotarischen Horizont international erweitert. Wir durften vor kurzem an der 45-Jahr-Feier des RC Leerdam teilnehmen. Zuletzt haben wir unsere Präsidentenfahrt nach Münster unter großer Beteiligung des RC Leerdam gehabt. Und heute sind der Präsident Catrinus van Willigen, Katharina Frede und Laurens Zwaan extra nach Gevelsberg gekommen, um uns ihre Wertschätzung entgegenzubringen.
Darüber freuen wir uns sehr. So wachsen neue Freundschaften und wir haben noch viel gemeinsam vor.
Auch die Verbindung zur jüngeren Generation ist uns ein Anliegen.
Wir sind, wie auch unser Nachbarclub RC Gevelsberg, Patenclub des 2016 gegründeten Rotaract Clubs Gevelsberg, mit dem wir seit Jahren einen engen Austausch und gemeinsame Aktionen pflegen.
Vor kurzem haben wir mit Miguel den ersten Rotaracter in unserem Club aufgenommen. Auch wenn das den Altersschnitt nicht auf einen Schlag signifikant senkt, können wir nun immerhin sagen, Mitglieder im Alter von 30 bis gut 70 zu haben. Dies ist somit ein wichtiger Schritt, der Überalterung vorzubeugen. ​
Insgesamt konnten wir in diesem ersten Clubjahr drei neue Mitglieder aufnehmen. Weitere sollen gerne folgen. Denn: Rotary macht Spaß!
Ich blicke daher zurück auf einen erfolgreichen Neustart unseres Clubs und freue mich auf die weitere Entwicklung. Ich bin sicher, dass wir gemeinsam noch viel erreichen und bewegen können, in Gevelsberg, in unserer Region Ennepe-Ruhr und in der Welt.

Serve to change Lives – Mitmachen und bewegen!
Für mich persönlich endet zum 30.6. die Präsidentschaft. So sieht es wie für alle heute anwesenden Präsidenten und den Governor das rotarische Prinzip und auch das Lions-Prinzip vor. Ich habe dann unseren Club gemeinsam mit dem Vorstand mit viel Freude etwas mehr als ein Jahr führen dürfen und übergebe das Amt an Oliver Flüshöh als nächstem Präsidenten, dem ich heute schon einmal alles Gute für sein Amtsjahr wünsche. Das werden wir dann aber am 30.6. beim rotarischen Silvester zur Ämterübergabe noch feierlich würdigen.
Für heute wünsche ich uns allen einen schönen Abend!